Beherzt gesungen

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag ist schon wieder Geschichte. Und geht mit einigen Sing-Rekorden ganz sicher in die Geschichte ein. Ein kurzer Rückblick mit Bildern

Beherzt gesungen

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag ist schon wieder Geschichte. Und geht mit einigen Sing-Rekorden ganz sicher in die Geschichte ein. Ein kurzer Rückblick mit Bildern

Ein Gesangbuch erblickt das Licht der Welt. Eine Kirche singt rund um die Uhr. Eine Messehalle schwebt im Wohlklang aus 1.750 Kehlen. – Das war der Kirchentag 2025 in Hannover aus der Perspektive des Singens. Neben vielen, vielen Glücksgefühlen und Gänsehautmomenten, versteht sich, die jede:r einzelne ganz persönlich erlebt hat.

Ob das Zentrum Kirchenmusik in Halle 7 tatsächlich das Zentrum bildet, darf bezweifelt werden. Denn musiziert und gesungen wurde überall auf dem Messegelände, in der Stadt, in den Kirchen, in der Straßenbahn. Doch Halle 7 ist der Anlaufpunkt für große Veranstaltungen, Kirchen­musiker:innen und ihre musikalischen Verbände. Hier können zweitausend Bläserinnen und Bläser regensicher proben, ohne dass das Dach wegfliegt. Und weit über tausend Sängerinnen und Sänger ihre Stimmen in harmonische Klänge einbringen – ganz großer Chor mit doppelten Sinne!

Mehrstimmig einstimmen

Zu spüren war das schon am Donnerstagmittag, als der Berliner Domkantor Adrian Büttemeier zu „Bach und mehr – beliebte Choräle und Chorklassiker“ einlud. 1.000 Notenhefte waren dafür vorbereitet. Und haben nicht ausgereicht, um alle Teilnehmenden auszustatten. Rund 1.400 Menschen haben sich eingefunden, nach Stimmgruppen sortiert und Bachs „Nun danket alle Gott“, Bruckners „Locus iste“, Mendelssohns „Verleih uns Frieden“, Schuberts „Heilig, heilig, heilig“, viele weitere bekannte Hits und schließlich Rheinbergers Abendlied gesungen. Und das in einer musikalischen Qualität, die klassischen Kantoreien ins nichts nachstand. Auch in den hintersten Reihen der riesigen Halle waren die Blicke gebannt auf die gut sichtbaren Hände des Dirigenten gerichtet, um Einsätze aufzunehmen und Schluss-Ts genau zu platzieren. Diese Disziplin kennzeichnet wohl die besondere Magie des Moments, die alle gespürt haben, die dabei waren. Wie schon gesagt: ganz großer Chor.

Nicht anders am Samstagmittag bei „Kirchentagslieder mehrstimmig“. Ute und Hanns-Peter Springer haben Akteure ihrer Kinder- und Jugendkantorei Iserlohn mitgebracht und mit einem Best-of an Kirchentagssongs die Halle gerockt. Schlager wie „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ und der „Mandelzweig“ (wenn auch mit neuer Melodie) gehörten ebenso zum Repertoire wie jüngere Titel, etwa „Lighthouse“ oder „Die Zeit ist jetzt“. Technischen Widrigkeiten wie einer zu kleinen Leinwand oder zu wenig verfügbaren Liederbüchern zum Trotz waren alle beseelt vom Geist in der gut gefüllten Halle. Schätzungsweise 1.750 Teilnehmende haben mit geschwebt.

Ein Riesendankeschön an die Musikmatadore, die diese beiden vom Chorverband in der Evangelischen Kirche initiierten Veranstaltungen so wunderbar zum Leben erweckt haben!

Infos und Gespräche

Solche Zaubermomente, und auch einfach nur hohe Dezibelzahlen bei Bläserproben, Popchor-Feeling oder dem Soundcheck zum Rave mit Techno-Orgel-Crossover, hemmten dann zwar die Gespräche im hinteren Teil der Halle. Dort hatten der CEK und andere Verbände ihre Stände, informierten über aktuelle Projekte, knüpften Kontakte, beantworteten Fragen. Da es dabei fast immer um musikalische Themen ging, war die Kombination in der Halle aber durchaus logisch. Hier konnte man einen allerersten Blick auf und in das neue Gesangbuch werfen, das zwar erst 2028 eingeführt, aber schon ab Herbst 2025 in Teilen erprobt werden soll. Hier konnte man sich im Café des Evangelischen Posaunendienstes bei Kaffee und Keks stärken. Hier konnte man sein Paul-Gerhardt-Wissen testen und im Notenangebot des Strube-Verlags stöbern. Und immer wieder faszinierend war, zu sehen, wie das Wimmelbild des AchtKINDERliederbuchs, in Roll-up-Größe aufgestellt, Kleine und Große gleichermaßen in seinen Bann zog …

Singen nach Mitternacht

Für die Christuskirche in Hannovers Nordstadt hatte Vision Kirchenmusik – der Name der Institution in Hildesheim ist wirklich Programm! – sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Hier konnte, sollte, durfte während des ganzen Kirchentages ohne Unterbrechung mitgesungen werden. Als „Rund um die Uhr Singen“ waren insgesamt 73 Veranstaltungen hintereinander weg im Programm vermerkt. Aufmerksamkeitsstark, innovativ, rekordverdächtig. Und das Konzept ist offenkundig angekommen. Um nur ein Beispiel von vielen herauszugreifen: LKMD Brigitte Rauscher füllte den Slot am Samstag ab 3:00 Uhr früh mit „Liedern zur Nacht“ – und war freudig überrascht, mit 25 bis 30 nachtaktiven Menschen tatsächlich vierstimmig singen zu können.

Vergleichsweise „christlich“ war die Uhrzeit, zu der Almut Stümke, Landessingwartin der EKBO, das „Buffet“ des CEK und das Taufliederheft der EKBO in der Christuskirche vorstellte. Am Freitagmorgen um 8:00 Uhr ließen sich 30 bis 40 Menschen von neuen Ideen anstecken, mit der Gemeinde zu singen, und lernten neue Lieder bzw. Liedtexte kennen.

Bilderbogen

Noch viel besser als Worte geben die nachfolgenden Bilder einen Eindruck vom Geschehen auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover. Selbstverständlich ist die Fotoauswahl ebenso subjektiv wie das persönliche Erleben …

Zum Vergrößern einfach auf die Bilder klicken. Oder beim nächsten Mal selbst dabei sein: 5.-9. Mai 2027 in Düsseldorf.

Niklas Dörr

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