Mit ihrem Spendenaufruf 2024 spannen Susanne Labsch, Pfarrerin im Ruhestand und Mitglied im Oratorienchor an der Christuskirche Karlsruhe, und der Berliner KMD Christian Finke, Präsident des Chorverbands in der Evangelischen Kirche in Deutschland, den Bogen vom Jubiläum „500 Jahre Gesangbuch“ bis zu den Minderheitskirchen in Ost- und Südosteuropa heute: Immer geht es um das Singen der Gemeinde, das der Hilfe und Unterstützung bedarf.
Schon seit vielen Jahrzehnten organisiert der CEK regelmäßig die Sammlung zur Unterstützung evangelischer Chorarbeit in der Diaspora. Ursprünglich zielte die Förderung auf die Chöre der evangelischen Kirche in der DDR; nach der Wiedervereinigung der Deutschen rückten dann verstärkt Länder im ost- und südosteuropäischen Raum in den Blick.
Alljährlich, meist in der Adventszeit, sammeln Sängerinnen und Sänger in den evangelischen Singkreisen und Kantoreien in ganz Deutschland einen stattlichen Betrag für „Chöre helfen Chören“. Meist geht dann in der Chorprobe ein Klingelbeutel herum. Manche Chöre widmen auch die Eintrittskartenerlöse bzw. Publikumsspenden eines Konzertes der Aktion oder einige Gemeinden die Kollekte eines Gottesdienstes, z.B. am Sonntag Kantate. Die Landeschorverbände oder Landeskirchen tragen die Gelder zusammen und übermitteln sie zum Abschluss der Aktion im Frühjahr schließlich an den Dachverband CEK. Damit schaffen die evangelischen Chöre in Deutschland eine Verbindung der Solidarität und Nächstenliebe zu den singenden Glaubensbrüdern und ‑schwestern in Regionen der Welt, wo das Singen in der Kirche weniger selbstverständlich ist.
Jedes Jahr kommt so bundesweit ein guter fünfstelliger Betrag zusammen. Über den Einsatz dieser Mittel entscheidet der Zentralrat des CEK auf Empfehlung des Vergabeausschusses, der Empfänger und Aktivitäten über lange Zeit im Blick hat. Denn über Geld hinaus sollen auch Kontakt und Begegnung Teil der Hilfe sein.
Ein neuer Flyer zeigt, was mit den Spendengeldern geschieht
2024 kommen bzw. kamen 17 Institutionen und Projekte in den Genuss einer Förderung durch „Chöre helfen Chören“. In Estland trugen Gemeindechöre mit sieben Sommerkonzerten Chormusik ins ganze Land. Und im Theologischen Institut in Tallinn finden Fortbildungen sowie C- und D-Ausbildung für Chorleitende statt. In Litauen standen Chortreffen in Jurbarkas und Willkischken, ein Kinderchorfest in Vilnius und ein großes Projekt mit „The Armed Man“ auf der Agenda. In Schlesien (Polen) gab es einen Gospel-Workshop. In Tschechien werden Chorleitungskurse und eine Familiensingwoche unterstützt. In der Slowakei veranstaltet die reformierte Kirche fünf Chorwochenenden. In Apulien (Italien) wird der Chor der Waldenserkirche systematisch fortgebildet. In Siebenbürgen (Rumänien) finanziert „Chöre helfen Chören“ zwei Singwochen im Sommer und Advent sowie einen landesweiten Chortag im Frühjahr. Zur Kindersingwoche kommt eine Gruppe aus Siebenbürgen nach Sachsen; außerdem ist ein Gemeinschaftskonzert Hermannstadt–Chemnitz in Vorbereitung. In Georgien werden ein Kinderchorfestival und ein Chortag für Erwachsene ermöglicht. Chöre aus Polen, Ungarn und Tschechien reisten zu den Christlichen Begegnungstagen nach Frankfurt/Oder. Und über den Solidaritätsfonds können Aktive aus Osteuropa an der europäischen Kirchenmusikkonferenz in Straßburg teilnehmen.
Einige dieser Aktivitäten zeigt ein Flyer, der soeben neu erschienen ist. Mit kurzem Text und anschaulichen Bildern informiert der kleine Prospekt über „Chöre helfen Chören“ und beispielhafte Projekte. In gedruckter Form hat er das handliche Format 10,5 x 10,5 cm und kann in der CEK-Geschäftsstelle angefordert werden. Eine digitale Version steht zum Download bereit:
Mehr Informationen über die Spendenaktion und Details dazu, was, wo und wie „Chöre helfen Chören“ mit dem Geld fördert, hält die Website bereit: