Unter dem Titel „Servicestelle Chor & Zukunft“ hat der Dachverband der evangelischen Chöre in Deutschland ein Programm entwickelt, das darauf abzielt, die Chöre bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen und so zukunftsfest zu machen. Ein Team erfahrener Kirchenmusiker:innen gibt dazu konkrete und individuelle Hilfestellung.
Wo in einem Chor das Gefühl herrscht, irgendwie im immer gleichen Trott zu stecken oder vielleicht etwas „in die Jahre gekommen“ zu sein, oder wo die Leitungsperson sich als Einzelkämpfer:in sieht und Anstöße und Ideen sucht, da ist die neue Servicestelle ein guter Anlaufpunkt. Das Angebot richtet sich an haupt-, neben- und ehrenamtliche Chorleiter:innen, Kantor:innen, Kreiskantor:innen, Chorvorsitzende und/oder andere Leitungspersonen evangelischer Chöre. Es gilt bundesweit und kann kostenfrei in Anspruch genommen werden.
Ziel ist es, Veränderungen in der Chorarbeit vor Ort anzustoßen und diese eine Zeit lang zu begleiten. Je nach Situation im Chor hilft manchmal vielleicht schon eine neue Sitzordnung, neue Literatur, ein neuer Probenturnus o.ä. Die Coaches zeigen eine Vielzahl von Möglichkeiten auf und geben individuell abgestimmte Empfehlungen.
Workshops per Zoom
Einmal im Monat lädt der CEK zu einem digitalen Workshop ein. Hier geht es um Themen, die eigentlich alle Chöre betreffen – von Mitgliedergewinnung über Fundraising bis zu persönlichem Zeitmanagement. Interessierte können sich einfach per Zoom einklinken und von erfahrenen Referent:innen wertvolle Tipps erhalten. Alle Workshops sind mit Thema und Termin bis Oktober auf der Website der Servicestelle Chor & Zukunft aufgelistet. Ihr Leiter ist Adrian Büttemeier. Er ist zugleich Domkantor in Berlin und hat das wertvolle und leicht zugängliche Bildungsangebot im CEK zusammengestellt.
Individuelles Chor-Coaching
Daneben steht die direkte Beratung des einzelnen Chores. Büttemeier erläutert die Arbeitsweise: „Wir schauen uns jeden Fall an und erarbeiten gemeinsam mit der Ansprechperson individuelle Lösungen für die Herausforderungen vor Ort. Dieses Coaching ist wirklich maßgeschneidert.“ Die Gespräche dazu finden vorzugsweise telefonisch oder per Video-Call statt. „Aber wenn es nötig erscheint, sind wir auch schon mal selbst vor Ort und schauen uns beispielsweise eine Probe an, um dann im Anschluss gezielt Empfehlungen auszusprechen“, sagt Büttemeier. Wichtig ist ihm dabei vor allem die langfristige Perspektive: „Chor-Coaching heißt nicht, dass der Domkantor da mal eine tolle Probe macht. Vielmehr soll eine individuell für den Ort, die Gemeinde, die Chorsängerinnen und -sänger passende Lösung entwickelt werden, die tragfähig ist für die nächsten Jahre. Denn das Ziel ist ja, dem Chor einen nachhaltigen Weg in die Zukunft aufzuzeigen.“
Leicht in Kontakt kommen
Je nach Wunsch können Interessierte den Kontakt zur Servicestelle auf zwei Wegen herstellen: Zum festen Termin immer Montag nachmittags kann man sich in den „Chor-Talk“ per Zoom einwählen. Hier ist ein Chor-Coach ansprechbar, und man kommt leicht miteinander ins Gespräch. Alternativ gibt es ein Kontaktformular auf der Website der Servicestelle für eine erste Beschreibung der Chorsituation, und die Chor-Coaches melden sich dann zurück.
Projektfördermittel des Bundes haben den CEK in die Lage versetzt, diese Servicestelle Chor & Zukunft einzurichten. Die Maßnahme ist zunächst bis Mitte Oktober 2024 befristet. Je nach Erfolg und weiteren Finanzierungsmöglichkeiten ist eine Fortführung auch im kommenden Jahr denkbar.