Die Jugendbildungsstätte „Junker Jörg“, nur einen Spaziergang entfernt von der Wartburg gelegen, bot einen ebenso passenden wie idyllischen Rahmen für das Treffen der von den einzelnen Landesverbänden und Landeskirchen entsandten Beauftragten für das Singen mit Kindern und Jugendlichen. Die Mitglieder hatten den „Fitnesstest“ schon mit der Bewältigung des letzten, sehr steilen Wegstückes zur Bildungsstätte mit Bravour bestanden und konnten somit gleich am Sonntagnachmittag in die Tagesordnung einsteigen. Eine Vielzahl von Themen galt es zu bearbeiten. Die Lebendigkeit des Austausches bewies, wie wichtig ein solches Forum für diese Arbeit ist.
Umbenennung in „Fachkonferenz“ verdeutlicht den Anspruch
Das Singen mit Kindern und Jugendlichen auf vielfältige Weise zu fördern und das Ausbildungsangebot und dessen Qualität zu verbessern – das sind die Anliegen aller Akteure. Wenn so viel Fachkompetenz und Begeisterung für diese Themen aufeinandertreffen wie in dieser Beauftragtengruppe, dann können sich die Ergebnisse sehen lassen. Da sich die Arbeit der 2019 ursprünglich als Arbeitsgemeinschaft gegründeten Zusammenkunft verstetigt hat, beschlossen die Mitglieder die Umbenennung in „Fachkonferenz“. Damit soll zugleich auch der Anspruch an das eigene Arbeiten zum Ausdruck kommen.
So wurde von den Konferenzmitgliedern aus den Landeskirchen von erfolgreichen Kinder- und Jugendchortreffen, von Singwochen und Reisen berichtet. Es gab Tipps zur Organisation und Durchführung von Großveranstaltungen und Hinweise auf Fördermöglichkeiten insbesondere durch den Amateurmusikfonds des Bundes. Auch wurden Ideen für besondere Formate und für die Weiterarbeit am geplanten Forum zum neuen Gesangbuch ausgetauscht.
Singen in der Kita
Ein Themenschwerpunkt war das Singen in Kitas, denn hier gibt es viel Interesse und Bedarf, aber auch viele Herausforderungen. Um das Ziel einer möglichst flächendeckenden Versorgung zumindest der evangelischen Einrichtungen mit Singangeboten für die Kinder und Fortbildungsmöglichkeiten für die Erzieher/innen zu erreichen, gehen die Landesverbände unterschiedliche Wege. Überall fehlt es aber an Multiplikatoren. Erfreulich sind die Ankündigungen für zwei neue Publikationen in diesem Themenfeld: „Laleju-JA!“ heißt das neue Liederbuch des Evangelischen Chorverbands Niedersachsen-Bremen (ECNB) für Kindergartenkinder. Und mit „Singend mit Gott groß werden“ kommt ein Lieder- und Geschichtenbuch rund ums Kirchenjahr aus der Nordkirche. Beide Bücher erhalten die Empfehlung der Fachkonferenz und helfen sicher in ganz Deutschland, das Singen mit den Jüngsten zu fördern.
Lebendiger und praktischer Austausch
Interessanter Besuch hatte sich für den zweiten Tagungstag angekündigt: Elisabeth Lehmann-Dronke, die neue Präsidentin des Deutschen Chorverbands Pueri Cantores, berichtete Spannendes von der Geschichte ihres Verbands und seiner Arbeit. Auch wenn CEK und Pueri ganz unterschiedlich aufgestellt sind, fanden sich doch mehrere Anknüpfungspunkte, bei denen eine Zusammenarbeit angedacht wurde.
Viele weitere Themen, etwa die nebenamtliche und hauptamtliche Ausbildung in Kinderchorleitung und die Aktualisierung der Literaturempfehlungsbroschüre, hat die Fachkonferenz diskutiert, und zwischendurch wurde natürlich auch immer wieder gesungen und so bewährte Literatur ganz praktisch ausgetauscht. Für die Weiterarbeit übers Jahr fanden sich Projektgruppen zusammen, außerdem sind Online-Treffen der gesamten Fachkonferenz geplant. So bleibt der Austausch lebendig bis zur nächsten Präsenztagung im kommenden Herbst in Kassel.
KMD Anne Langenbach