Neue Bundeshilfen kaum geeignet für Kirchenchöre

Kulturpass und Kulturfonds Energie: Die Hilfen des Bundes für die Kultur können bei den Kirchen kaum ankommen

Neue Bundeshilfen kaum geeignet für Kirchenchöre

Kulturpass und Kulturfonds Energie: Die Hilfen des Bundes für die Kultur können bei den Kirchen kaum ankommen

Energiekostenhilfe: Leider nicht für uns

Mit dem „Kulturfonds Energie“ wollen Bund und Länder bis April 2024 angesichts exorbitant hoher Energiekosten gezielt den Kulturbereich  unterstützen. Eine Milliarde Euro stehen für Kinos, Theater, Konzerte, Museen etc. zur Verfügung. Doch kirchliche Einrichtungen wie Gemeinden bekommen hier für ihre Konzertveranstaltungen keine Zuschüsse.

Es geht allenfalls über einen Umweg: Wo Gemeinden ihre Räume für eintrittskartenpflichtige Kulturveranstaltungen an Dritte vermieten, können diese Mieter (unter einigen detaillierten Voraussetzungen) einen Energiekostenzuschuss aus dem Fonds erhalten. Gezahlt werden Festbeträge abhängig von der Saalkapazität, z.B. 190 Euro pro Tag bis 499 oder 350 Euro bis 1.499 Plätze. Alle Infos hier. Tipp: Vor Abschluss eines solchen Vermietungsvertrags den externen Kulturveranstalter über die Fördermöglichkeit informieren und dann den Mietpreis unter Einbeziehung der erhöhten Energiekosten vereinbaren.

Kulturpass des Bundes: Hohe Hürden

Auch bei der Konzeption des neuen Kulturpasses haben die Verantwortlichen leider an den Gegebenheiten von Kirchengemeinden vorbei geplant. Dabei ist die Grundidee gut: Junge Menschen, die 2023 18 Jahre alt werden, können mit einer speziellen App Kulturangebote
im Wert von 200 Euro wahrnehmen und so z.B. Konzert, Theater oder Oper kennenlernen – die Bundesregierung bezahlt. Auch Bücher, Tonträger und Noten gehören zum Angebot. Nur: Die Registrierung als Anbieter setzt ein Elster-Zertifikat voraus, die Angebote müssen in einen Webshop übertragen und alle Verkaufsprozessschritte dort online vermerkt werden, die Nutzer „bezahlen“ vor Ort mit einem Code auf dem Handy, die Kostenerstattung erfolgt im Nachgang. – Alles nicht wirklich praxisgerecht für eine Kantorei, die das Weihnachtsoratorium in ihrer Kirche aufführt …

Unüberwindlich sind die Hürden andererseits aber nicht. Wer die Mühen also auf sich nimmt und sich durchkämpft, sollte seine Erfahrungen – positive wie negative – unbedingt teilen, z.B. im Kollegenkreis, im Chorverband, in der Landeskirche. Denn falls der Kulturpass insgesamt erfolgreich ist, will die Bundesregierung das Programm gegebenenfalls fortsetzen. Dann ist es umso wichtiger, dass junge Menschen Kirche als Ort kultureller Bildung und Erlebnisse erfahren können.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Foto: J. Konrad Schmidt)
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