Zelter-Plakette für Wuppertaler Kurrende

Bundespräsident zeichnet kirchlichen Chor mit 100-jähriger Tradition aus

Zelter-Plakette für Wuppertaler Kurrende

Bundespräsident zeichnet kirchlichen Chor mit 100-jähriger Tradition aus

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeyer hat der Wuppertaler Kurrende die Zelter-Plakette verliehen. Die Übergabe erfolgte durch Kulturstaatsministerin Claudia Roth am 10. März 2024 in Rheine mit einem Festakt, den der Knabenchor unter der Leitung von Lukas Baumann gleich auch noch musikalisch ausgestaltete.

Jedes Jahr verleiht der Bundespräsident die höchste Auszeichnung für Chöre an Ensembles, die seit mindestens 100 Jahren ununterbrochen aktiv sind und sich dabei besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und das kulturelle Leben erworben haben. 2024 wird diese Ehre bundesweit 51 Chören zuteil, darunter vier evangelischen Kantoreien. Die Zelter-Plakette wurde 1956 von Bundespräsident Theodor Heuss gestiftet. Namensgeber ist Carl Friedrich Zelter (1758–1832), langjähriger Direktor der Sing-Akademie zu Berlin (1800–1832), Komponist, Musikprofessor und Fachberater der Preußischen Regierung. Bis 2023 haben insgesamt 11.843 Chöre die Zelter-Plakette erhalten.

Festakt in Rheine

Die erste Zelter-Plakette eines Jahres wird traditionell in einem bundeszentralen Festakt am Sonntag Lätare überreicht. Der war zugleich Schlusspunkt der Tage der Chor- und Orchestermusik vom 8. bis 10. März in Rheine. In Vertretung des Bundespräsidenten übernahm Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Zeremonie. In ihrer Festrede würdigte sie den Beitrag der Chormusik und der Instrumentalmusik von Amateuren für die Zivilgesellschaft und dankte den Preisträgern für ihren Einsatz für die Pflege und den Erhalt des kulturellen Erbes. Unmittelbar zuvor hatte die Wuppertaler Kurrende drei Highlights aus ihrem Repertoire auf der Bühne präsentiert: Knut Nystedts Gloria, “Jesus und die Tochter des Jairus” von Gustav Gunsenheimer sowie die die Jahreslosung 2024 “Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe” in einer eigens für den Chor komponierten fünfstimmigen Motette von Alwin M. Schronen.

Musikalischer Botschafter der Stadt Wuppertal

Die Wuppertaler Kurrende wurde 1924 als “Elberfelder Kurrende” gegründet und ist der älteste Knabenchor der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er steht neben der hohen künstlerischen Qualität in Konzerten für eine umfassende musikalische Ausbildung und intensive Jugendarbeit für Jungen ab vier Jahren. Dazu gehören u. a. musikalische Früherziehung, zwei Nachwuchschöre sowie individuelle Stimmbildung und Instrumentalunterricht. Geistliche Chormusik bildet den musikalischen Schwerpunkt, wobei das Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne reicht. Neben A-cappella-Literatur aller Epochen umfasst es auch die großen oratorischen Werke von Bach, Mozart, Händel, Mendelssohn oder Haydn. Bei jährlich bis zu 60 Auftritten in der ganzen Bundesrepublik und im Ausland erreicht der Knabenchor Tausende Zuhörende und hat sich als klangvoller Botschafter der Stadt Wuppertal und des evangelischen Kulturguts Knabenchor in Deutschland etabliert. Seit 2022 ist Lukas Baumann, selbst ehemaliger Kurrendaner, der musikalische Leiter der Wuppertaler Kurrende.

Jubiläumskonzert im Juni

Ihr 100. Chorjubiläum feiert sie am 26. Juni 2024 mit einem eigenen Festkonzert in der Historischen Stadthalle. Dabei musizieren die Sänger zusammen mit der Elberfelder Mädchenkurrende und dem Sinfonieorchester Wuppertal die Bachkantate „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut“ BWV 117 sowie Mendelssohns Lobgesang.

Kleine Fotos: Angelika Luft; Headerfoto: Wuppertaler Kurrende
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